Hohe Inflationsraten, Druck auf das Rentensystem und schwankende Kurse an der Börse – seit einigen Monaten bestimmen Finanzthemen mehr denn je die Nachrichten und bringen viele Fragestellungen für Verbraucherinnen und Verbraucher mit sich. Vor diesem Hintergrund haben wir erhoben, wie interessiert die Bevölkerung an Finanzthemen ist, wie sie ihr vorhandenes Wissen selbst einschätzt und inwieweit dieses tatsächlich vorhanden ist. Ergänzend wurde untersucht, wie es um das Finanzwissen von Finanzentscheiderinnen und -entscheidern in Unternehmen bestellt ist. Zudem wurde ermittelt, wie und von wem sich diese Personen Finanzbildungsangebote wünschen.

Der MLP Finanzkompetenzreport wurde 2022 zum ersten Mal erstellt. Für die repräsentative Umfrage hat das Institut für Demoskopie Allensbach mehr als 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürger und rund 320 Finanzentscheiderinnen und -entscheider aus kleinen und mittleren Unternehmen befragt.

• Beim Thema Inflation fällt mehr als ein Drittel der Befragten massive Fehlurteile
• Große Defizite beim Thema Rente: 33 Prozent überschätzen das Rentenniveau, lediglich 40 Prozent der Berufstätigen kennen die voraussichtliche Höhe ihrer Rente
• Nur rund jeder Fünfte nennt die Berufsunfähigkeitsversicherung als Bestandteil einer guten Risikoabsicherung

• Das Wissen zu Privatfinanzen fällt erwartungsgemäß größer aus als im Bevölkerungsdurchschnitt, sie beurteilen im Schnitt 81 Prozent der Fragen korrekt
• Gemessen an ihrer Expertise liegen jedoch auch sie erstaunlich oft falsch - insbesondere – ähnlich wie die Gesamtbevölkerung – bei den Themen Inflation und Rente

• Finanzentscheiderinnen und -entscheider in Unternehmen messen der Fortbildung zu Finanzthemen eine hohe Bedeutung bei
• Die tatsächliche Nutzung von Fortbildungen zu Finanzthemen bleibt allerdings hinter der Bedeutung zurück
• Privatwirtschaftlichen Dienstleistern und Akademien wird mit Abstand die größte Kompetenz zugesprochen in Finanzthemen weiterzubilden