Um als Finanzberaterin bzw. Finanzberater voll punkten zu können, empfiehlt es sich, nicht nur fachlich richtig fit zu sein. Justyna stellt fünf weitere Eigenschaften vor, die in der Beratung von Kundinnen und Kunden besonders wichtig sind.
Keine Sorge: Das wird kein Gender-Bashing! Jungs sind genauso gute Finanzberater wie Mädchen. Allerdings besitzen wir Ladies einige Eigenschaften, die aus meiner Sicht gerade in der Beratung von Kundinnen und Kunden besonders wichtig sind. Deshalb gut aufgepasst, Kollegen, damit ihr hier nicht den Anschluss verliert. Mich würde übrigens im Gegenzug interessieren, von welchen Jungs-Skills ihr als Finanzberater am meisten profitiert!
Empathie bedeutet nichts anderes, als sich in einen anderen Menschen hineinversetzen zu können, seine Sichtweise einzunehmen und Verständnis für seine Position und Situation zu haben. Diese Eigenschaft braucht man als Beraterin bzw. Berater unbedingt. Denn nur so können nutzenstiftende Kundenbeziehungen entstehen, die langfristig sind. Empathische Beraterinnen und Berater sind charismatisch. Empathie erzeugt Sympathie. Dabei braucht es Offenheit und Unvoreingenommenheit, um Verständnis für sein Gegenüber aufbringen zu können. Empathie sollte man dabei aus meiner Sicht nicht mit sensibler oder mimosenhafter Feinfühligkeit verwechseln. Hier geht es auch darum, sich emotional abgrenzen zu können und auch mit Empathie die nötige Distanz zu wahren. Sonst wird man schnell gestresst oder emotional überfordert.
Viele Frauen in der Beratung verfügen über das besondere Talent, Zwischentöne in Beratungsgesprächen zu erkennen und schnell eine vertrauensvolle Bindung zur Mandantin bzw. zum Mandanten aufzubauen. Hier hilft uns auch die Fähigkeit, verschiedene Meinungen einzubinden. Das ist auch unglaublich wichtig in der Zusammenarbeit mit Beraterkolleginnen und Beraterkollegen, wenn es zum Beispiel um die Planung der Aktivitäten am Standort geht oder Kooperationen angebahnt werden sollen. Verschiedene Meinungen einzubinden hilft aber natürlich auch in der Kundenberatung. Ich berate Studierende oft zusammen mit ihren Eltern, weil mir wichtig ist, dass Entscheidungen transparent und konkludent getroffen werden. Da treffen oft sehr unterschiedliche Meinungen aufeinander, die ich moderierend austariere. Ich stelle sicher, dass die Wünsche hinter den Meinungen hervorkommen, damit die Finanzlösung passen kann. Das Gleiche gilt bei der Beratung von Pärchen, die am Anfang ihrer gemeinsamen Lebensplanung stehen. Hier hilft ein moderatives Wesen, um unterschiedliche Wünsche und Meinungen zu verbinden.
Wir helfen unseren Mandantinnen und Mandanten, wichtige Entscheidungen in ihrer Finanzplanung zu treffen. Dabei geht es nicht nur um Finanzentscheidungen, es geht vielmehr um Lebensplanung. Was sind meine Ziele? Was sind meine Wünsche? Wie sehe ich mich in 5, 10, 20 Jahren? Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Und auch unsere Mandantinnen und Mandanten möchten hier natürlich keinen Fehler machen. Deshalb gebe ich ihnen mit allen Entscheidungen Zeit und bin geduldig, wenn es noch offene Fragen gibt oder zusätzliche Szenarien berücksichtigt werden sollen. Manchmal denke ich zurück an meinen Kellnerjob im Studium. Wenn du weißt, dass die 40-jährige Frau gleich eine kleine Apfelsaftschorle bestellen wird, sie aber erst die Karte möchte und dann umständlich darin blättert, um dann … eine kleine Apfelsaftschorle zu bestellen. O. k., da habe auch ich manchmal innerlich die Augen gerollt. Aber jetzt geht es eben nicht um ein Kaltgetränk, sondern um einen Lebensentwurf. Da ist doch klar, dass man lieber zweimal nachfragt. Und ich mach lieber einen Termin mehr, in dem ich noch mal alles erkläre. Ich bin damit immer gut gefahren.
Leben heißt Veränderung. Und der Finanzmarkt ist ziemlich lebendig. Das bedeutet: neue Konzepte, neue Produkte, neue Regeln, neue regulatorische Anforderungen. Da muss man dranbleiben und kann sich nicht auf ein „das war schon immer so“ zurückziehen. Kontinuierliches Lernen ist gerade für Dienstleistungsberufe, in denen wir mit unterschiedlichen Menschen und Problemen zu tun haben, sehr wichtig. Dazu gehören regelmäßige Seminare zur fachlichen sowie zur persönlichen Weiterbildung. Das zusammen mit der festen Überzeugung, dass Veränderung erst mal nichts Schlimmes ist, hilft mir, anpassungsfähig zu bleiben.
Als wirkungsvolle Frau in der Finanzbranche hilft es nicht, dich abzuschotten und „dein Ding“ durchzuziehen. Wir helfen uns gegenseitig, teilen Erfahrungen und bringen unsere Stärken ein. Und mit „wir“ meine ich nicht nur uns Frauen. Ich meine uns alle. Keine Frage: Ich liebe mein Frauen-Netzwerk bei MLP, weil ihr so supportiv und wertschätzend seid (DANKE, Ladies!!!). Aber ich mache auch die Erfahrung, dass besonders gemischte Teams die besten Lösungen für Herausforderungen kreieren. Allerdings nur, wenn die Bereitschaft da ist, hilfsbereit zu sein und andere mit seinem Wissen und seinem Handeln zu unterstützen. Und dafür liebe ich uns hier bei MLP. Denn das ist Teil der MLP Kultur.