MLP und das Institut für Demoskopie Allensbach haben die Ergebnisse des 10. MLP Gesundheitsreports am 9. Oktober 2019 im Rahmen einer Online-Pressekonferenz vorgestellt. Die repräsentative Studie zum deutschen Gesundheitssystem, für die rund 1.200 Bundesbürger und mehr als 500 Ärzte befragt werden, führt das Allensbach-Institut seit 2006 regelmäßig im Auftrag von MLP durch.
Online-Pressekonferenz am 9. Oktober 2019, 11:30 Uhr mit Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach und Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender von MLP Zur Aufzeichnung |
Krankenhausärzte unter massivem Druck – Reformen im Gesundheitswesen verpuffen
Den Status quo der Gesundheitsversorgung bewertet eine deutliche Mehrheit von Ärzten und Bürgern zwar weiterhin positiv, aber:
- 62 Prozent der Bürger klagen über lange Wartezeiten und 34 Prozent über vorenthaltene Leistungen aus Kostengründen – 63 Prozent der Ärzte bemängeln Termintreue ihrer Patienten
- Zugespitzte Lage in Krankenhäusern: 61 Prozent der Klinikärzte beklagen fehlende Zeit für Patienten (2016: 50 Prozent) – 75 Prozent berichten von häufig nicht akuten Fällen in der Notaufnahme
- Deutliche Ärztemehrheit (59 Prozent) erwartet Verschlechterung der Gesundheitsversorgung – Bevölkerung befürchtet insbesondere Zwei-Klassen-Medizin und steigende Kassenbeiträge
- Jüngste Reformmaßnahmen rufen vielfach Ernüchterung bei Bürgern und Ärzten hervor – 35 Prozent bzw. 67 Prozent stellen der Politik insgesamt ein schlechtes Zeugnis aus
- Bürger zunehmend offen für Telemedizin, doch nur jeder zehnte Arzt bietet eine Videosprechstunde an oder plant dies