Wiesloch, 10. August 2017 – Die MLP Gruppe hat im ersten Halbjahr 2017 bei den wesentlichen Kennziffern deutlich zugelegt. Die Gesamterlöse stiegen um 6 Prozent auf 300,6 Mio. Euro, das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (operatives EBIT) legte um 71 Prozent auf 15,9 Mio. Euro zu. Im traditionell eher verhaltenen zweiten Quartal konnte MLP ebenfalls Zuwächse erreichen. Sowohl die Gesamterlöse (plus 5 Prozent auf 137,6 Mio. Euro) stiegen als auch das operative EBIT, das bei 2,7 Mio. Euro lag (0,4 Mio. Euro). Wesentlicher Treiber war das Vermögensmanagement; substanzielle Zuwächse verzeichneten außerdem die Beratungsfelder Sachversicherung, Finanzierung und Immobilien. Außerdem hat MLP im ersten Halbjahr 10.000 neue Familienkunden (plus 8 Prozent) gewonnen – davon 13 Prozent über einen Online-Produktabschluss. Nach Abschluss des ersten Halbjahres bestätigt MLP den Ausblick für das Gesamtjahr: Ziel bleibt es, ein operatives EBIT von mindestens 45 Mio. Euro zu erzielen.
„Unsere strategischen Initiativen greifen erkennbar. Auch mit der operativen Entwicklung in den ersten sechs Monaten sind wir zufrieden. Wir sind auf einem guten Weg, nicht nur die Profitabilität deutlich zu steigern, sondern das Unternehmen auch permanent zu modernisieren“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Schroeder-Wildberg. „Das erste Halbjahr unterstreicht aber auch, wie wichtig die Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells mit der Verbreiterung unserer Umsatzbasis in den vergangenen Jahren war. Denn marktbedingte Rückgänge in der Altersvorsorge und in der Krankenversicherung konnten wir auch in den vergangenen Monaten durch Zuwächse in den anderen Beratungsfeldern mehr als kompensieren.“
Im Zeitraum von Januar bis Juni 2017 betrugen die Gesamterlöse 300,6 Mio. Euro (H1 2016: 283,6 Mio. Euro) – ein Plus von 6 Prozent. Dabei stiegen die Provisionserlöse von 265,3 Mio. Euro auf 281,3 Mio. Euro an. Die Zinserlöse liegen mit 10,3 Mio. Euro (10,3 Mio. Euro) auf dem Niveau des Vorjahres.
Betrachtet man die Beratungsfelder im Detail, zeigt sich der prozentual größte Anstieg in der Immobilienvermittlung. Sie ist in den „Übrigen Beratungsvergütungen“ dargestellt, die um 65 Prozent auf 9,4 Mio. Euro (5,7 Mio. Euro) anstiegen. Die zweithöchsten Wachstumsraten erzielte das Vermögensmanagement mit einem Umsatzplus von 16 Prozent (Anstieg von 79,3 Mio. Euro auf 92,1 Mio. Euro). Das betreute Vermögen stieg auf 32,0 Mrd. Euro zum Ende des ersten Halbjahrs (31. März 2017: 31,6 Mrd. Euro). Betrachtet man das zweite Quartal isoliert, lag der Zuwachs im Vermögensmanagement bei 15 Prozent (von 40,4 Mio. Euro auf 46,4 Mio. Euro). Dabei profitierte die MLP Gruppe von einem gestiegenen Neugeschäft sowohl im MLP Privatkundengeschäft als auch beim Tochterunternehmen FERI. Außerdem stiegen die erfolgsabhängigen Vergütungen bei FERI aufgrund der positiven Wertentwicklung der Kundenportfolios an. Einen Zuwachs von 13 Prozent verzeichnete im ersten Halbjahr die Finanzierung, in der die Erlöse von 6,8 Mio. Euro auf 7,7 Mio. Euro anstiegen. In der Sachversicherung setzte sich die positive Entwicklung sowohl im MLP Privatkundengeschäft als auch beim Tochterunternehmen DOMCURA fort. In der Folge legten die Erlöse um 5 Prozent auf 72,3 Mio. Euro (68,7 Mio. Euro) zu.
Zum Halbjahr liegt die Altersvorsorge um 5 Prozent unter dem Vorjahr. Die Erlöse erreichten 77,2 Mio. Euro (81,6 Mio. Euro). In diesem Beratungsfeld spürt MLP unverändert die marktweit deutliche Zurückhaltung vieler Verbraucher beim Abschluss langlaufender Verträge. Die Krankenversicherung lag mit Erlösen von 22,7 Mio. Euro (23,3 Mio. Euro) leicht unter dem Niveau des Vorjahres.
Das operative EBIT (vor einmaligen Sonderaufwendungen) stieg im ersten Halbjahr von 9,3 Mio. Euro auf 15,9 Mio. Euro. Wie angekündigt, fallen für die Weiterentwicklung der Konzernstruktur im Jahr 2017 einmalige Sonderaufwendungen von 9 Mio. Euro an. Davon entfallen rund 1,4 Mio. Euro auf das erste Halbjahr (1,6 Mio. Euro). Damit erreichte das EBIT 14,5 Mio. Euro (7,7 Mio. Euro). Das Konzernergebnis stieg im ersten Halbjahr um 88 Prozent auf 10,5 Mio. Euro (5,6 Mio. Euro).
Im Zeitraum von April bis Juni 2017 stiegen die Gesamterlöse um 5 Prozent auf 137,6 Mio. Euro (Q2 2016: 131,3 Mio. Euro). Das operative EBIT lag mit 2,7 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahr (0,4 Mio. Euro). Das EBIT inklusive einmaliger Sonderaufwendungen von 0,6 Mio. Euro (1,4 Mio. Euro) lag bei 2,1 Mio. Euro (-1,0 Mio. Euro). Der Konzernüberschuss stieg auf 2,0 Mio. Euro (-0,6 Mio. Euro).
Zum 30. Juni 2017 betreute die MLP Gruppe 522.900 Familienkunden (31. März 2017: 519.800). Die Zahl der neu gewonnen Familienkunden stieg im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 10.000 (H1 2016: 9.300). Rund 13 Prozent dieser Neukunden hat MLP über einen Onlineproduktabschluss gewonnen, der im Rahmen der Digitalisierungsstrategie eingeführt wurde. Außerdem betreute die MLP Gruppe zum Ende des ersten Halbjahres 19.400 Firmen- und institutionelle Kunden (31. März 2017: 19.300). Zum 30. Juni waren 1.895 Kundenberater für MLP tätig (31. März 2017: 1.913).
Die im Februar angekündigten und eingeleiteten strategischen Initiativen von MLP verlaufen weiterhin planmäßig. Einen Schwerpunkt bildet die Stärkung des Hochschulsegments mit dem Ziel, die Gewinnung von Neukunden und jungen Beratern weiter auszubauen. Dazu hat MLP einen zusätzlichen Bereichsvorstand ernannt, der standortübergreifend den Auftritt von MLP im Hochschulsegment verantwortet. Die Aktivitäten sind im April gestartet, bereits seit einigen Wochen zeigt sich eine Belebung bei den Bewerber- und Einstellungszahlen. Eine zweite wesentliche Initiative ist die gesellschaftsrechtliche Weiterentwicklung der Konzernstruktur durch die Trennung des Maklers vom zunehmend regulierten Bankgeschäft. Ziel ist es, dass die freien aufsichtsrechtlichen Eigenmittel bis Ende 2021 deutlich ansteigen – um die Spielräume vor allem für Investitionen und Akquisitionen, aber auch für Dividendenausschüttungen zu erweitern. Die Umsetzung der Konzernstruktur soll noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Anschließend werden alle Bankaktivitäten inklusive der Anlageberatung in der MLP Banking AG gebündelt sein, während alle anderen Beratungsleistungen aus der MLP Finanzberatung SE kommen.
Für diese Maßnahme fallen im Gesamtjahr Einmalaufwendungen von rund 9 Mio. Euro an. Trotz dieser Sonderaufwendungen erwartet MLP 2017 ein EBIT von mindestens 36 Mio. Euro (2016: 19,7 Mio. Euro). Dies entspricht einem operativen EBIT von mindestens 45 Mio. Euro (2016: 35,1 Mio. Euro). „Mit der Verbreiterung der Umsatzbasis ist die Bedeutung des ersten Halbjahrs für uns deutlich gestiegen. Dennoch bleibt das zweite Halbjahr, insbesondere das Schlussquartal, entscheidend für das Ergebnis im Gesamtjahr“, sagt Finanzvorstand Reinhard Loose. „Wir haben im ersten Halbjahr ein gutes Fundament gelegt und erwarten im zweiten Halbjahr insbesondere durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz eine Belebung in der Altersvorsorge. Gleichzeitig sind wir uns der Belastungen bewusst, die unser Marktumfeld nach wie vor beinhaltet.“
MLP Konzern (in Mio. Euro) |
Q2/2017 | Q2/2016 | Veränd. in % | 6 Monate 2017 | 6 Monate 2016 | Veränd. in % |
---|---|---|---|---|---|---|
Umsatzerlöse | 132,7 | 126,8 | 5 | 291,6 | 275,7 | 6 |
Provisionserlöse | 127,5 | 121,7 | 5 | 281,3 | 265,3 | 6 |
Erlöse aus dem Zinsgeschäft | 5,2 | 5,1 | 2 | 10,3 | 10,3 | 0 |
Sonstige Erlöse | 5,0 | 4,4 | 14 | 9,0 | 8,0 | 13 |
Gesamterlöse | 137,6 | 131,3 | 5 | 300,6 | 283,6 | 6 |
Operatives EBIT | 2,7 | 0,4 | >100 | 15,9 | 9,3 | 71 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 2,1 | -1,0 | >100 | 14,5 | 7,7 | 88 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 1,9 | -1,2 | >100 | 13,9 | 7,3 | 90 |
Konzernüberschuss | 2,0 | -0,6 | >100 | 10,5 | 5,6 | 88 |
Ergebnis je Aktie (verwässert) in Euro | 0,02 | -0,01 | >100 | 0,10 | 0,05 | 100 |
Familienkunden | 522.900 | 519.800* | 1 | |||
Firmen-, Institutionelle Kunden | 19.400 | 19.300* | 1 | |||
Kundenberater | 1.895 | 1.913* | -1 |
*) Zum 31. März 2017