Auf der 5. ZEIT KONFERENZ „Hochschule & Bildung“ diskutierten Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft über den Status Quo und die Möglichkeiten zur Verbesserung der Lehre.
Welche Qualifikationen benötigen Hochschullehrer? Wie gelingt der Spagat zwischen Forschung, Berufsausbildung und der Vermittlung kritischen Denkens? Und wie misst man die Qualität des Unterrichtens? Die diesjährige von MLP mitveranstaltete 5. ZEIT KONFERENZ „Hochschule & Bildung“ widmete sich der zentralen Frage, wie sich Forschung und praxisnahe Lehre optimal vereinen lässt. Die Veranstaltung fand am 17. Juni 2013 in der Freien Universität zu Berlin statt und war mit rund 300 Teilnehmern sehr gut besucht.
Zu Beginn der Veranstaltung erinnerte Prof. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität (FU) Berlin daran, das die FU 1948 gegründet wurde, um eine Gemeinschaft von Lehrenden zu Lernenden zu schaffen – und damit dem Humboldt'schen Ideal zu entsprechen. Er wisse, dass diese angestrebte Ausgewogenheit von Forschung und Lehre in der Praxis schwer zu erreichen sei. Gleichwohl seien im interdisziplinären Dialog zwischen Forschung und Lehre neue Impulse nötig. Man müsse die Wertschätzung für die akademische Lehre nachhaltig steigern.
Die notwendige Stärkung der Lehre betonte auch Dr. h. c. Manfred Lautenschläger, Ehrensenator der Universität Heidelberg und MLP-Gründer. Denn die Lehre sei im Verlauf der Jahre deutschlandweit, nicht zuletzt im Zuge der jüngsten Exzellenzinitiative, zum Stiefkind der Hochschulpolitik geworden. „Wenn wir exzellente Forschung wollen, dann brauchen wir auch exzellente Lehre, beides ist untrennbar miteinander verbunden“, so Manfred Lautenschläger.
Anschließend hob Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Forschung und Bildung, hervor, dass die Hochschulen das Herzstück des deutschen Bildungssystems seien. Besondere Bedeutung habe die Lehre. Wichtig sei dabei die Persönlichkeitsbildung: Der direkte Kontakt mit den Lehrenden helfe den Studierenden, ihr Wissen auch anzuwenden und verantwortungsvoll zu handeln. Davon profitiere letztlich nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Politik und Gesellschaft.
Für Mindeststandards in der Lehre an deutschen Hochschulen trat dann Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz, ein. „Es gibt gute Lehrer an unseren Hochschulen, sogar eine große Zahl“, sagte sie. Von daher müsse länderübergreifend innerhalb der Hochschulen gezielt zusammengearbeitet werden. Vorrangig sei, zunächst ein gutes Fundament zu schaffen, um Standards zu definieren.
Die Konferenz diente des Weiteren als Forum für interessante Diskussionsrunden und vertiefende Impulsvorträge. Zu den weiteren Referenten zählten unter anderem Prof. Klaus Diepold, Vizepräsident der Technischen Universität München, Prof. Bärbel G. Renner, Mitglied des Vorstands der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Prof. Oliver Günther, Rektor der Hochschule Neubrandenburg oder Prof. Bernhard Kempen, Präsident des Deutschen Hochschulverbands.
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