Auf der 7. ZEIT-Konferenz „Hochschule und Bildung" gingen Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft der Frage nach, was eine Universität alles leisten kann. Auch wieder gekürt wurde der „Hochschulmanager des Jahres".
„Uni für alle(s)?": Die ZEIT-Konferenz, erneut eine Zusammenarbeit der Wochenzeitung ZEIT und MLP, widmete sich den gestiegenen Anforderungen an Universitäten im Zuge von Reformen wie Bologna oder der deutschen Exzellenzinitiative. Welche Aussichten bestehen im Spannungsfeld aus Massenstudium, Forschungsexzellenz und gesellschaftlicher Verantwortung. Zudem im Fokus: Bereits mehr als die Hälfte eines Jahrgangs studiert - wie prägt das die Hochschulen? Müssen sie dann auch noch stärker gesellschaftliche Aufgaben erfüllen? Und was bleibt letztlich von der Idee der Universität übrig? Die mit mehr als 400 Teilnehmern ausgebuchte Veranstaltung fand im Allianz Forum in Berlin statt.
Zu Beginn erinnerte der MLP Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Schroeder-Wildberg in seinem Grußwort, was international anerkannte Universitäten wie Harvard oder hierzulande die Exzellenz-Universitäten im Kern auszeichne: die gelebte Einheit von Forschung und Lehre. Erfolgsbasis bilde dabei nach wie vor die Philosophie Wilhelm von Humboldts, der bereits im 19. Jahrhundert den Menschen mit seiner Persönlichkeit und Allgemeinbildung in der Mittelpunkt stellte, worauf dann eine zu wählende Studienrichtung aufbauen konnte. Um zugleich aber auch immer anspruchsvolleren Berufsbildern begegnen zu können, müssten sich Hochschulen ebenfalls gezielt weiter öffnen. „Dazu zählen transparente Kooperationen von Unternehmen mit Lehrstühlen, die ihren Studierenden so einen guten Praxiseinblick gewähren können", sagte Schroeder-Wildberg.
Daran knüpfte auch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Johanna Wanka, an: „Die Exzellenzinitiative hat Wirkung gezeigt“, sagte sie. „Die identifizierten Stärken müssen nun weiter ausgebaut werden, durch Differenzierung und gezielte Profilierung.“ Auch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft dürfe dabei nicht weiter diffamiert werden. Man solle Kooperationen eher stärken, als sie in Frage zu stellen. So entstehe für die Wissenschaft oft bereits der erste Praxistest, beispielsweise bei Patenten.
Auch in diesem Jahr wurde, in Zusammenarbeit mit dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung, der „Hochschulmanager des Jahres" gekürt, unter anderem für herausragende Führungsleistungen. Der Preisträger 2015: Prof. Ulrich Radtke von der Universität Duisburg-Essen. Es sei auch sein Verdienst, dass die Universität Duisburg-Essen heute so forschungsstark und gut vernetzt in der Region ist. Beispielhaft setze er sich zudem für faire Perspektiven für den akademischen Nachwuchs ein, so die Jury.
Weitere Referenten waren unter anderem: Prof. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und Prof. Bernd Huber, Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.
Weitere Referenten und Programm 2015
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