Wiesloch, 13. Mai 2009 - Der unabhängige Finanz- und Vermögensberater MLP ist mit einer stabilen Erlösentwicklung ins Jahr gestartet. Nachdem im Vergleichszeitraum die Erhöhung der geförderten Beiträge zur Riester-Rente („Riester-Treppe“) rund ein Viertel zu den Umsätzen beigetragen hatte, gingen die Gesamterlöse im ersten Quartal 2009 lediglich um 19 Prozent auf 125,5 Mio. Euro zurück (Q1 2008: 155,9 Mio. Euro). Als Folge der Beteiligung von Swiss Life und den damit verbundenen Auswirkungen sind außerordentliche und einmalige Kosten von rund 3,3 Mio. Euro für rechtliche und kapitalmarktrelevante Beratungsleistungen angefallen. Bereinigt um diesen Sondereffekt betrug das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 6,8 Mio. Euro (25,1 Mio. Euro).
„Bei unseren Kunden besteht durch die tief greifende Finanz- und Wirtschaftskrise ein hoher Beratungsbedarf, gleichzeitig hat sich aber die Zurückhaltung beim Abschluss lang laufender Verträge im ersten Quartal fortgesetzt“, sagt MLP-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Schroeder-Wildberg. „MLP hat sich gegen ein sehr schwieriges Marktumfeld gestemmt und sich gut geschlagen.“
Die jährliche Ausschüttung an die Minderheitsaktionäre des Tochterunternehmens Feri Finance AG hat das Finanzergebnis im ersten Quartal wie geplant um 2,4 Mio. Euro gemindert. Damit lag der Überschuss in den fortzuführenden Geschäftsbereichen bei 0,3 Mio. Euro (8,7 Mio. Euro). Nochmals gesteigert hat MLP seine Finanzkraft – die liquiden Mittel stiegen auf 216,4 Mio. Euro (31.12.2008: 210,1 Mio. Euro). „Gerade unter den derzeitigen Rahmenbedingungen profitieren wir von unserer finanziellen Stärke. Unsere hervorragende Kapitalbasis bietet uns umfangreiche Spielräume, auch im Hinblick auf die anstehende Branchenkonsolidierung“, sagt Andreas Dittmar, Direktor Finanzen bei MLP.
Nach der Einführung des Gesundheitsfonds bildete die private Krankenversicherung im ersten Quartal einen vertrieblichen Schwerpunkt. Gegenüber dem Vorjahr legten die Erlöse in dieser Sparte um 20 Prozent auf 13,7 Mio. Euro zu (11,4 Mio. Euro). Ähnlich wie im zweiten Halbjahr 2008 waren die kapitalmarktnahen Bereiche von MLP maßgeblich von der Finanzkrise geprägt. Anstelle langfristiger Vermögensanlagen entschieden sich Kunden vielfach für kurzfristige Sparformen. Vor diesem Hintergrund fielen die Erlöse aus dem Vermögensmanagement um 16 Prozent von 20,5 Mio. Euro auf 17,2 Mio. Euro. Die Altersvorsorge lag mit 62,9 Mio. Euro ebenfalls unter dem Vorjahr (87,5 Mio. Euro). „Nach der Riester-Treppe im Vorjahresquartal erwarten wir 2009 in der Altersvorsorge die gewohnte Konzentration der Erlöse auf das Jahresende“, sagt Andreas Dittmar. Über sämtliche Beratungssparten hinweg lagen die Provisionserlöse bei 111,6 Mio. Euro (138,7 Mio. Euro). Leicht rückläufig waren auch die Erlöse aus dem Zinsgeschäft, die im ersten Quartal aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus auf 9,2 Mio. Euro (10,0 Mio. Euro) sanken.
Die erfreuliche Entwicklung in der Krankenversicherung zeigt sich auch im Neugeschäft. Aufgrund der deutlichen Vorteile haben sich viele gesetzlich Versicherte für einen Wechsel in die private Krankenversicherung entschieden, so dass die vermittelten Jahresbeiträge von 11,8 auf 13,3 Mio. Euro stiegen. Das Neugeschäft in der Altersvorsorge liegt mit einer vermittelten Beitragssumme von 0,9 Mrd. Euro (1,9 Mrd. Euro) auf dem Niveau des Jahres 2007; mit 11 Prozent entfiel dabei ein deutlich gestiegener Anteil auf den jungen Geschäftsbereich betriebliche Altersversorgung (Gesamtjahr 2008: 8 Prozent). Stabil entwickelten sich die Assets under Management mit 11,2 Mrd. Euro (31.12.2008: 11,4 Mrd. Euro) – obwohl alle maßgeblichen Aktienindizes auch im ersten Quartal deutliche Verluste hinnehmen mussten.
Zwischen Januar und März hat MLP insgesamt 6.600 Neukunden gewonnen. Die Gesamtkundenzahl stieg inklusive des übernommenen Finanzmaklers ZSH auf 773.000. Die Beraterzahl legte auf 2.435 zu (31.12.2008: 2.413).
MLP hat die Übernahme von ZSH im ersten Quartal erfolgreich abgeschlossen und die Gesellschaft ab Februar vollkonsolidiert. Mit diesem Schritt baut MLP seine Position bei der Kundengruppe Mediziner gezielt aus. ZSH wurde im Jahr 1973 gegründet und betreut vermögende Privatkunden sowie Human- und Zahnmediziner in sämtlichen Fragen der Vorsorge- und Finanzplanung.
Die Rahmenbedingungen bleiben durch die Wirtschafts- und Finanzkrise auch in den kommenden Monaten sehr schwierig. Für den Geschäftsverlauf 2009 ist MLP weiterhin verhalten optimistisch und möchte sich besser entwickeln als der Markt. Gleichzeitig verläuft das im Februar angekündigte Programm zur Senkung der Kosten um insgesamt 34 Mio. Euro planmäßig. Wie bereits kommuniziert, soll die Kostenbasis im Geschäftsjahr 2009 um zwölf Mio. Euro sinken; für das Geschäftsjahr 2010 sind zusätzliche Einsparungen von zehn Mio. Euro geplant. In 2009 entfallen zudem Einmalausgaben von zwölf Mio. Euro.
Fortzuführende Geschäftsbereiche (in Mio. Euro) |
Q1/2009 | Q1/2008 |
Veränd. in % |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse | 120,8 | 148,7 | -19 |
Provisionserlöse | 111,6 | 138,7 | -20 |
Erlöse aus dem Zinsgeschäft | 9,2 | 10,0 | -8 |
Sonstige Erlöse | 4,7 | 7,2 | -35 |
Gesamterlöse | 125,5 | 155,9 | -19 |
Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit (EBIT) | 3,4 | 25,1 | -86 |
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) | 2,0 | 17,0 | -88 |
Überschuss | 0,3 | 8,7 | -97 |
Ergebnis je Aktie (verwässert) in Euro | 0,00 | 0,09 | -100 |
Kunden | 773.000 | 728.000* | 6 |
Berater | 2.435 | 2.413* | 1 |
*) 31.12.2008.