Wiesloch, 9. August 2012 – Der unabhängige Finanz- und Vermögensberater MLP hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr dank des erfolgreichen Effizienzmanagements deutlich gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von 1,7 Mio. Euro auf 15,6 Mio. Euro zu, die Steigerung des operativen EBIT (EBIT vor einmaligen Sonderbelastungen) beträgt 28 Prozent. Der Konzernüberschuss stieg deutlich von 0,3 Mio. Euro auf 10,2 Mio. Euro.
Zwischen April und Juni steigerte MLP die Gesamterlöse um 3 Prozent auf 112,2 Mio. Euro. Basis sind deutliche Zuwächse im Vermögensmanagement. Nach dem erwarteten Rückgang im ersten Quartal betragen die Gesamterlöse zum Halbjahr 233,7 Mio. Euro.
„Unser frühzeitiges Effizienzprogramm greift. Gleichzeitig profitieren wir davon, unser Geschäftsmodell in den vergangenen Jahren deutlich breiter aufgestellt zu haben“, sagt Vorstandschef Dr. Uwe Schroeder-Wildberg. „Das nach wie vor schwierige Marktumfeld in der Altersvorsorge und den erwarteten Rückgang in der Krankenversicherung haben wir mit deutlichen Steigerungen im Vermögensmanagement und in der Sachversicherung ausgeglichen.“
Im Zeitraum von Januar bis Juni betrugen die Gesamterlöse 233,7 Mio. Euro (H1 2011: 240,1 Mio. Euro). Den größten Anteil daran hatten die Provisionserlöse mit 208,3 Mio. Euro (217,6 Mio. Euro). Die Erlöse aus dem Zinsgeschäft stiegen leicht auf 13,9 Mio. Euro (13,8 Mio. Euro), die sonstigen Erlöse betrugen 11,5 Mio. Euro nach 8,8 Mio. Euro im Vorjahr.
Die Aufteilung nach Beratungsfeldern zeigt, dass der Rückgang der Gesamterlöse vor allem auf den starken Vorjahreszeitraum in der privaten Krankenversicherung (PKV) zurückzuführen ist. Hintergrund ist eine gesetzliche Änderung, nach der Angestellte seit dem 1. Januar 2011 einfacher in die PKV wechseln können. Sie führte vor allem im ersten Quartal 2011 zu einem Nachholeffekt. Mit Erlösen von 31,8 Mio. Euro liegt die Krankenversicherung nach dem ersten Halbjahr um 24 Prozent unter dem Vorjahr (41,8 Mio. Euro). Schwierig bleiben die Rahmenbedingungen in der Altersvorsorge. Hier zeigt sich nach wie vor eine Zurückhaltung vieler Anleger im Zuge der Diskussionen rund um die europäische Schuldenkrise bei langfristigen Anlagen, so dass die Erlöse auf 97,4 Mio. Euro (106,9 Mio. Euro) sanken. Sehr positiv entwickelte sich das Vermögensmanagement: Auf Halbjahresbasis legten die Erlöse um 22 Prozent auf 49,2 Mio. Euro (40,2 Mio. Euro) zu, im zweiten Quartal isoliert beträgt die Steigerung 43 Prozent. Grundlage dafür ist vor allem der erfolgreiche Geschäftsverlauf beim Tochterunternehmen Feri, das sich zu einem wichtigen Standbein für MLP entwickelt hat.
Die Sachversicherung verbuchte ebenfalls eine Erlössteigerung von 9 Prozent auf 22,6 Mio. Euro (20,8 Mio. Euro). In der Finanzierung sanken die Erlöse leicht auf 5,5 Mio. Euro (6,2 Mio. Euro); hinzu kommt ein Beteiligungsergebnis für das Gemeinschaftsunternehmen MLP Hyp von 0,4 Mio. Euro (0,5 Mio. Euro). „Für die kommenden Monate rechnen wir vor allem in der Altersvorsorge und der Krankenversicherung mit einer deutlichen Belebung – auch wenn im Zuge der Schuldenkrise weiterhin Unsicherheiten für die Umsatzentwicklung bestehen“, sagt Finanzvorstand Reinhard Loose.
Das EBIT stieg im ersten Halbjahr auf 15,6 Mio. Euro (1,7 Mio. Euro). Da im Vorjahreszeitraum einmalige Sonderbelastungen von 10,5 Mio. Euro angefallen sind, beträgt die Steigerung des operativen EBIT 28 Prozent (von 12,2 Mio. Euro auf 15,6 Mio. Euro). Der Konzernüberschuss legte von 0,3 Mio. Euro auf 10,2 Mio. Euro zu.
Im Ergebniswachstum spiegelt sich das frühzeitige Effizienzmanagement wider: Berücksichtigt man die einmaligen Sonderbelastungen im Vorjahr, sanken die operativen Fixkosten im ersten Halbjahr 2012 um 7,0 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichzeitraum 2011 und um 16,8 Mio. Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2010. Die bilanzielle Stärke von MLP zeigt sich in einer Eigenkapitalquote von 24,5 Prozent zum 30. Juni 2012. Die Eigenmittelquote lag zu diesem Stichtag bei 17,9 Prozent – und damit deutlich über den für Banken wie MLP aufsichtsrechtlich notwendigen 8 Prozent.
Betrachtet man das zweite Quartal isoliert, legten die Gesamterlöse – vor allem dank der positiven Entwicklung im Vermögensmanagement – um 3 Prozent auf 112,2 Mio. Euro (Q2 2011: 109,3 Mio. Euro) zu. Das EBIT stieg deutlich auf 3,1 Mio. Euro (-6,8 Mio. Euro), das operative EBIT wuchs von 0,4 Mio. Euro auf 3,1 Mio. Euro. Das Konzernergebnis betrug 0,8 Mio. Euro (-4,4 Mio. Euro). Grund für die erhöhte Steuerquote im zweiten Quartal ist ein einmaliger Effekt. Für das Gesamtjahr rechnet MLP mit einer Steuerquote von unter 30 Prozent, die ab dem Folgejahr nochmals sinkt.
Zum 30. Juni 2012 betrugen die Assets under Management 20,2 Mrd. Euro (31. März 2012: 20,5 Mrd. Euro). Die vermittelte Beitragssumme in der Altersvorsorge sank aufgrund des schwierigen Marktumfelds auf 1,4 Mrd. Euro (H1 2011: 1,9 Mrd. Euro). Davon entfällt ein Anteil von 12 Prozent auf die betriebliche Altersversorgung (Gesamtjahr 2011: 13 Prozent).
MLP hat im ersten Halbjahr 14.200 Neukunden gewonnen (H1 2011: 15.300). Die Gesamtkundenzahl stieg auf 804.400 (31. März 2012: 799.100). Die Beraterzahl ging leicht auf 2.104 zurück (31. März 2012: 2.121).
Nach der Zustimmung durch die Hauptversammlung hat MLP seinen Aktionären Ende Juni eine Dividende von 60 Cent pro Aktie gezahlt. Damit hat MLP seine verlässliche Dividendenpolitik fortgesetzt und die Aktie verfügt über eine sehr attraktive Dividendenrendite.
Im Gesamtjahr plant MLP weiterhin, die Fixkosten auf rund 249 Mio. Euro zu senken – 30 Mio. Euro weniger als 2010 und 24 Mio. Euro weniger als 2011. Außerdem bestätigt MLP das Jahresziel, die operative EBIT-Marge auf 15 Prozent zu steigern (2011: 9,6 Prozent).
Fortzuführende Geschäftsbereiche (in Mio. Euro) |
Q2/ 2012 |
Q2/ 2011 |
Veränd. in % |
6 Monate 2012 |
6 Monate 2011 |
Veränd. in % |
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Umsatzerlöse | 105,9 | 105,9 | 0 | 222,2 | 231,4 | -4 |
Provisionserlöse | 99,3 | 98,9 | 0 | 208,3 | 217,6 | -4 |
Erlöse aus dem Zinsgeschäft | 6,6 | 6,9 | -4 | 13,9 | 13,8 | 1 |
Sonstige Erlöse | 6,3 | 3,5 | 80 | 11,5 | 8,8 | 31 |
Gesamterlöse | 112,2 | 109,3 | 3 | 233,7 | 240,1 | -3 |
Operatives EBIT (vor einmaligen Sonderbelastungen) | 3,1 | 0,4 | >100 | 15,6 | 12,2 | 28 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 3,1 | -6,8 | - | 15,6 | 1,7 | >100 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 3,3 | -6,5 | - | 15,8 | 1,1 | >100 |
Überschuss | 0,8 | -4,9 | - | 10,2 | -0,2 | - |
Konzernüberschuss (inklusive aufgegebene Geschäftsbereiche) | 0,8 | -4,4 | - | 10,2 | 0,3 | >100 |
Ergebnis je Aktie (verwässert) in Euro | 0,01 | -0,04 | - | 0,09 | 0,00 | - |
Kunden | 804.400 | 799.100* | 1 | |||
Berater | 2.104 | 2.121* | -1 |
*) 31. März 2012