Wiesloch, 14. August 2013 – Der unabhängige Finanz- und Vermögensberater MLP hat im ersten Halbjahr 2013 Gesamterlöse von 224,3 Mio. Euro erzielt. Nachdem im ersten Quartal erwartungsgemäß der starke Jahresabschluss 2012 und die Umstellung auf die neuen Unisex-Tarife in der Versicherungswelt zu einem Rückgang geführt hatten, blieben die Provisionserlöse im zweiten Quartal mit einem Rückgang von 1 Prozent leicht hinter den eigenen Planungen von MLP zurück. Hauptgrund waren die schwierigen Marktbedingungen in der Altersvorsorge und in der Krankenversicherung, während das Vermögensmanagement und die Finanzierung deutliche Zuwächse aufwiesen. Aufgrund des Umsatzrückgangs, der veränderten Erlösverteilung und einmaliger Aufwendungen von 3,5 Mio. Euro im Rahmen der angekündigten Zukunftsinvestitionen sank das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in den ersten sechs Monaten auf 4,9 Mio. Euro. Im zweiten Halbjahr erwartet MLP eine deutliche Belebung und bestätigt seine Jahresprognose.
„Unsere Marktbedingungen sind nach wie vor schwierig, das zeigt das zweite Quartal einmal mehr. In der Altersvorsorge und insbesondere der Krankenversicherung agieren viele Kunden derzeit abwartend – obwohl die Zahl der Beratungsgespräche hoch ist“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Schroeder-Wildberg. „MLP hat sich in den vergangenen Jahren auf dieses schwierige Umfeld eingestellt und bewiesen, auch unter diesen Bedingungen erfolgreich arbeiten zu können. Auch deshalb sind wir zuversichtlich für das zweite Halbjahr und erwarten neben einer Fortsetzung der sehr guten Entwicklung im Vermögensmanagement eine deutliche Beschleunigung in den übrigen Beratungsfeldern.“
Im Zeitraum von Januar bis Juni 2013 betrugen die Gesamterlöse 224,3 Mio. Euro (H1 2012: 233,7 Mio. Euro). Maßgeblichen Einfluss auf den Rückgang hatten geringere sonstige Erlöse, die von 11,5 Mio. Euro um 28 Prozent auf 8,3 Mio. Euro sanken. Aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus gingen die Erlöse aus dem Zinsgeschäft um 17 Prozent zurück (von 13,9 Mio. Euro auf 11,5 Mio. Euro). Die Provisionserlöse liegen mit 204,5 Mio. Euro um 2 Prozent hinter dem Vorjahr (208,3 Mio. Euro).
Die Aufteilung nach Beratungsfeldern zeigt die Rückgänge in der Altersvorsorge und in der Krankenversicherung. Beide Bereiche waren maßgeblich von der Einführung neuer Unisex-Tarife zum 21. Dezember 2012 betroffen, so dass sich die MLP-Berater vor allem im ersten Quartal zunächst mit den neuen Produkten vertraut machen mussten. Auch im zweiten Quartal zeigte sich das insgesamt schwierige Marktumfeld. Insbesondere in der Krankenversicherung verhalten sich viele Kunden im Vorfeld der Bundestagswahlen im Herbst abwartend. Vor diesem Hintergrund gingen die Erlöse auf 25,6 Mio. Euro (31,8 Mio. Euro) zurück. In der Altersvorsorge führen die Unsicherheiten in der Bevölkerung im Zuge der Eurokrise, aber verstärkt auch die intensiven Diskussionen um das Niedrigzinsumfeld zu einer abwartenden Haltung beim Abschluss langfristiger Verträge. Daher sanken die Umsätze im ersten Halbjahr von 97,4 Mio. Euro auf 83,5 Mio. Euro. In der Sachversicherung waren die Erlöse mit 22,5 Mio. Euro (22,6 Mio. Euro) stabil.
Den Rückgang in den Versicherungssparten konnte das Vermögensmanagement größtenteils kompensieren: Die Erlöse stiegen in den ersten sechs Monaten des Jahres von 49,2 Mio. Euro auf 65,3 Mio. Euro. Neben einer erfolgreichen Entwicklung im Privatkundengeschäft bei MLP profitierte der Konzern von Zuwächsen beim Tochterunternehmen Feri. In der Finanzierung zeigt sich das hohe Interesse vieler Kunden an Immobilien. Die Erlöse stiegen nach einem deutlichen Zuwachs im zweiten Quartal um 9 Prozent auf 6,0 Mio. Euro (5,5 Mio. Euro); hinzu kommt ein Beteiligungsergebnis für das Gemeinschaftsunternehmen MLP Hyp von 0,3 Mio. Euro (0,4 Mio. Euro). „MLP hat im ersten Halbjahr erneut von einem deutlich verbreiterten Umsatzmix profitiert. Vor allem das Vermögensmanagement, das wir in den vergangenen Jahren systematisch gestärkt haben, liefert einen sehr wichtigen Beitrag zu unserem Unternehmenserfolg“, sagt Uwe Schroeder-Wildberg.
Das EBIT ging im ersten Halbjahr auf 4,9 Mio. Euro (15,4 Mio. Euro) zurück. Neben dem Erlösrückgang besteht ein wichtiger Grund im veränderten Umsatzmix, da die Erlöse von Feri in Luxemburg zu höheren Umsatzkosten führen als das klassische Privatkundengeschäft. Hinzu kommt, dass MLP im ersten Halbjahr rund 3,5 Mio. Euro der im Februar angekündigten temporären Aufwendungen verbucht hat. Insgesamt wird MLP im Geschäftsjahr 2013 erhöhte Ausgaben von rund 8 Mio. Euro tätigen – entweder um wichtige Zukunftsinvestitionen vorzunehmen oder um durch einmalige Anschubkosten die Aufwendungen für die darauffolgenden Geschäftsjahre zu entlasten. Trotz dieser zusätzlichen Investitionen liegen die Verwaltungskosten (Personalaufwand, planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen) zum Halbjahr mit 122,2 Mio. Euro unter dem Vorjahr (125,7 Mio. Euro). Der Konzernüberschuss beträgt 4,2 Mio. Euro (10,4 Mio. Euro).
Die bilanzielle Stärke von MLP zeigt sich an einer Eigenkapitalquote von 24,0 Prozent zum 30. Juni 2013. Die Eigenmittelquote lag zu diesem Stichtag bei 17,7 Prozent – und damit deutlich über den für Banken wie MLP aufsichtsrechtlich notwendigen 8 Prozent.
Betrachtet man das zweite Quartal isoliert, liegen die Gesamterlöse mit 107,9 Mio. Euro um 4,3 Mio. Euro unter dem Vorjahr (Q2 2012: 112,2 Mio. Euro). Dabei blieben die Provisionserlöse mit einem Minus von 1 Prozent auf 98,1 Mio. Euro (99,3 Mio. Euro) nur leicht hinter dem Vergleichsquartal zurück. Hinzu kommt ein Rückgang der sonstigen Erlöse von 6,3 Mio. Euro auf 4,2 Mio. Euro (minus 33 Prozent), nachdem im Vorjahresquartal unter anderem ein nachträglicher Verkaufserlös für ein ehemaliges Tochterunternehmen angefallen war. Die Erlöse aus dem Zinsgeschäft gingen um 15 Prozent von 6,6 Mio. Euro auf 5,6 Mio. Euro zurück. Entsprechend des Umsatzrückgangs sank das EBIT auf 0,9 Mio. Euro (3,1 Mio. Euro). Der Überschuss beträgt 1,1 Mio. Euro (0,9 Mio. Euro).
Im zweiten Quartal ist das betreute Vermögen weiter gestiegen. Zum 30. Juni betrug es 22,7 Mrd. Euro (31. März 2013: 21,7 Mrd. Euro). Die vermittelte Beitragssumme in der Altersvorsorge liegt mit 1,3 Mrd. Euro (H1 2012: 1,4 Mrd. Euro) unter dem Vorjahr. Davon entfällt ein Anteil von 13 Prozent (12 Prozent) auf die betriebliche Vorsorge. Eine Steigerung der vermittelten Finanzierungssumme von 0,6 Mrd. Euro auf 0,8 Mrd. Euro zeigt die aktuelle hohe Bedeutung von Baufinanzierungen für Kunden.
MLP hat im ersten Halbjahr 2013 11.700 Neukunden gewonnen (14.200). Die Gesamtkundenzahl stieg damit auf 821.000 (31. März 2013: 817.500). Die Beraterzahl ging leicht auf 2.012 (31. März 2013: 2.033) zurück.
Nach Zustimmung durch die Hauptversammlung im Juni hat MLP seinen Aktionären eine Dividende von 32 Cent je Aktie für das Geschäftsjahr 2012 gezahlt. Damit hat MLP seine verlässliche Dividendenpolitik mit einer sehr attraktiven Dividendenrendite fortgesetzt.
Für die Geschäftsjahre 2013 bis 2015 rechnet MLP weiterhin mit einem EBIT im Korridor zwischen 65 Mio. Euro und 78 Mio. Euro. Vor allem wegen der angekündigten Zukunftsinvestitionen wird sich das EBIT im Geschäftsjahr 2013 wie kommuniziert am unteren Ende des Korridors bewegen. „Entscheidend in unserem Geschäftsmodell ist seit jeher das zweite Halbjahr“, sagt Finanzvorstand Reinhard Loose. „Der Markt bietet weiterhin viele Unsicherheiten und Risiken. Dennoch erwarten wir eine deutliche Belebung in der Altersvorsorge und in der Krankenversicherung. Deshalb bleibt unser Jahresziel nach wie vor erreichbar.“
MLP-Konzern (in Mio. Euro) |
Q2/ 2013 | Q2/ 2012 |
Veränd. in % |
6 Monate 2013 |
6 Monate 2012 |
Veränd. in % |
---|---|---|---|---|---|---|
Umsatzerlöse | 103,7 | 105,9 | -2 | 216,0 | 222,2 | -3 |
Provisionserlöse | 98,1 | 99,3 | -1 | 204,5 | 208,3 | -2 |
Erlöse aus dem Zinsgeschäft | 5,6 | 6,6 | -15 | 11,5 | 13,9 | -17 |
Sonstige Erlöse | 4,2 | 6,3 | -33 | 8,3 | 11,5 | -28 |
Gesamterlöse | 107,9 | 112,2 | -4 | 224,3 | 233,7 | -4 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 0,9 | 3,1 | -71 | 4,9 | 15,4 | -68 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 0,9 | 3,4 | -74 | 5,0 | 16,0 | -69 |
Konzernüberschuss | 1,1 | 0,9 | 22 | 4,2 | 10,4 | -60 |
Ergebnis je Aktie (verwässert) in Euro | 0,01 | 0,01 | 0 | 0,04 | 0,1 | -60 |
Kunden | 821.000 | 817.500* | 0 | |||
Berater | 2.012 | 2.033* | -1 |
*) 31. März 2013