Wiesloch/Frankfurt, 25. Februar 2016 – Die MLP Gruppe hat im Geschäftsjahr 2015 in nahezu allen Beratungsfeldern Zuwächse erzielt. Damit hat MLP die Strategie weiterhin erfolgreich umgesetzt, die Umsatzbasis deutlich zu verbreitern, um marktbedingte Rückgänge in der Altersvorsorge abzufedern. Die Gesamterlöse stiegen um 4,9 Prozent auf 557,2 Mio. Euro, das um Akquisitionen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Proforma-EBIT) betrug 32,5 Mio. Euro nach 39,0 Mio. Euro im Vorjahr. Unterstellt man den Erwerb des neuen Tochterunternehmens DOMCURA rückwirkend zum 1. Januar 2015, beträgt das Konzernergebnis 23,3 Mio. Euro (2014: 29,0 Mio. Euro). MLP hatte DOMCURA im Juli 2015 erworben, ist aber rückwirkend zum Jahresbeginn 2015 gewinnberechtigt. Auf Basis dieses Konzernergebnisses schlägt der Vorstand eine Dividende pro Aktie von 12 Cent (17 Cent) vor.
Um auch unter den anhaltend schwierigen Marktbedingungen in der Altersvorsorge das Ergebnisniveau nachhaltig zu erhöhen, wird MLP den strategischen Umbau der vergangenen Jahre weiter beschleunigen. Dazu werden die initiierten und erfolgreichen Wachstumsinitiativen fortgesetzt. Darüber hinaus prüft das Unternehmen Möglichkeiten für weiteres anorganisches Wachstum. Außerdem wird MLP das Kostenmanagement der vergangenen Jahre weiter straffen. Dazu haben Vorstand und Aufsichtsrat gestern ein Maßnahmenpaket verabschiedet. Bereits im kommenden Jahr wird MLP in vollem Umfang von den nochmals reduzierten Kosten profitieren, so dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ab 2017 wieder deutlich steigen soll.
„MLP hat auch 2015 solide Gewinne erwirtschaftet. Das ist alles andere als selbstverständlich, wenn man sich die sehr schwierige Lage vor allem im Markt für Altersvorsorge ansieht. Dennoch sind wir mit diesem Ergebnisniveau natürlich nicht zufrieden. Aber unsere Berater und Mitarbeiter haben auch 2015 das erreicht, was unter diesen Marktbedingungen möglich ist“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Schroeder-Wildberg. „Wir haben MLP in den vergangenen zehn Jahren neu ausgerichtet. Dazu haben wir das Kostenniveau um rund 60 Mio. Euro gesenkt und unser strategisches Portfolio deutlich ausgeweitet. Unter anderem haben wir andere Geschäftsfelder wie das Vermögensmanagement und die Sachversicherung ausgebaut und neue Beratungsfelder wie die Immobilienvermittlung etabliert. Das Geschäftsjahr 2015 ist mit breit angelegten Zuwächsen ein weiterer Beleg, dass dies richtig ist. Diesen strategischen Umbau werden wir weiter beschleunigen, um auch im nach wie vor rückläufigen Markt für Altersvorsorge das Ergebnisniveau nachhaltig zu steigern.“
Im Geschäftsjahr 2015 stiegen die Gesamterlöse von 531,1 Mio. Euro auf 557,2 Mio. Euro. Die Aufteilung zeigt Zuwächse in nahezu allen Beratungsfeldern: Mit Erlösen von 166,0 Mio. Euro (147,0 Mio. Euro) und einem betreuten Vermögen von 29,0 Mrd. Euro (31. Dezember 2014: 27,5 Mrd. Euro) erzielte die MLP Gruppe neue Höchststände im Vermögensmanagement. Zu dieser Entwicklung haben sowohl das Tochterunternehmen FERI als auch das Privatkundengeschäft bei MLP einen wichtigen Beitrag geleistet. In der Sachversicherung stiegen die Erlöse von 34,6 Mio. Euro auf 54,9 Mio. Euro; diese Kennziffer beinhaltet ab dem 1. August die Erlöse des neuen Tochterunternehmens DOMCURA in Höhe von 19,2 Mio. Euro. In der Krankenversicherung wuchs MLP in einem nach wie vor schwierigen Markt um 5,5 Prozent auf 45,9 Mio. Euro (43,5 Mio. Euro). Weiterhin hoch ist die Nachfrage im Bereich Immobilien. Vor diesem Hintergrund stiegen die Erlöse aus der Finanzierung um 19,1 Prozent auf 16,2 Mio. Euro (13,6 Mio. Euro). Die übrigen Beratungsvergütungen, die die Vermittlung von Immobilien beinhalten, haben sich mit 15,6 Mio. Euro nahezu verdoppelt (8,4 Mio. Euro). In der Altersvorsorge konnte sich MLP dagegen nicht von der allgemeinen Branchenentwicklung abkoppeln. Sie wird nach wie vor dominiert von den Diskussionen über Lebensversicherer und ihre Produkte. Vor diesem Hintergrund gingen die Erlöse auf 215,7 Mio. Euro (239,7 Mio. Euro) zurück. Wie erwartet und angekündigt blieb insbesondere das vierte Quartal mit Erlösen von 87,8 Mio. Euro (Q4 2014: 106,6 Mio. Euro) deutlich hinter dem starken Vorjahr zurück.
Das Proforma-EBIT (vor Akquisitionen) liegt bei 32,5 Mio. Euro (39,0 Mio. Euro). Das EBIT – inklusive der DOMCURA-Akquisition – betrug 30,7 Mio. Euro (39,0 Mio. Euro). Hintergrund ist die mehrfach dargestellte Saisonalität im DOMCURA-Geschäftsmodell. Demnach weist die Tochtergesellschaft im jeweils ersten Quartal eines Jahres ein sehr starkes Ergebnis aus, in den Quartalen zwei bis vier fällt dagegen ein rechnerischer Verlust an. In der Summe ist das Ergebnis wie erwartet deutlich positiv. Dieser Effekt zeigt sich auch im Konzernergebnis, das 19,8 Mio. Euro betrug. Unterstellt man den DOMCURA-Erwerb zum 1. Januar 2015, beträgt das Ergebnis 23,3 Mio. Euro (2014: 29,0 Mio. Euro).
Diese Kennziffer bildet wie angekündigt auch die Basis für den Dividendenvorschlag des Vorstands. Er beträgt 12 Cent pro Aktie (17 Cent). Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 56 Prozent und befindet sich damit im angekündigten Rahmen. Für die kommenden Jahre plant MLP weiterhin eine Ausschüttungsquote von 50 bis 70 Prozent.
Im Jahr 2015 hat MLP brutto 27.500 Neukunden gewonnen (2014: 27.900). Die Beraterzahl stieg zum Jahresende auf 1.935 (30. September 2015: 1.914). Damit ist die Beraterzahl zwei Quartale in Folge leicht gewachsen und die im zweiten Quartal 2015 initiierten Maßnahmen zur Beratergewinnung beginnen zu greifen.
Im Geschäftsjahr 2016 wird MLP den strategischen Umbau weiter beschleunigen. Dazu wird das Unternehmen seine Wachstumsinitiativen fortführen: die Gewinnung neuer Berater, die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie und die weitere Verbreiterung der Umsatzbasis. Flankiert werden diese Initiativen im Jahr 2016 zum einen dadurch, dass Möglichkeiten für weiteres anorganisches Wachstum durch Akquisitionen geprüft werden. Zudem wird MLP seine Effizienzmaßnahmen weiter straffen. Bereits zwischen 2008 und 2012 hatte MLP die Verwaltungskosten um rund 60 Mio. Euro gesenkt. Ziel der gestern verabschiedeten Maßnahmen ist es, die Kosten im Geschäftsjahr 2017 und in den Folgejahren nochmals deutlich zu reduzieren und im Vergleich zum Jahr 2015 einen positiven EBIT-Effekt von rund 15 Mio. Euro zu erzielen. Dafür fallen im Geschäftsjahr 2016 Einmalaufwendungen von rund 15 Mio. Euro an.
Die Einsparungen beziehen sich zu einem überwiegenden Teil auf Sachkosten. Zudem wird MLP auf Nachbesetzungen von Stellen verzichten und Synergien zwischen den Konzerngesellschaften im Backoffice noch stärker nutzen. Dadurch kommt es in einem geringfügigen Ausmaß zu personellen Anpassungen.
Auf Basis der eingeleiteten Kostenmaßnahmen soll das EBIT ab dem Geschäftsjahr 2017 im Vergleich zu 2015 erkennbar profitieren. „MLP wird auch in den kommenden Jahren in schwierigen Märkten unterwegs sein. Unser Anspruch ist es, auch in diesem Umfeld das Ergebnisniveau wieder zu steigern. Bereits 2017 wird MLP in vollem Umfang von den weiteren Effizienzmaßnahmen profitieren“, sagt Finanzvorstand Reinhard Loose.
Die Details zur Geschäftsentwicklung 2015 und zur Strategie 2016 stellt MLP heute um 10 Uhr im Rahmen der Jahrespressekonferenz vor.
MLP Konzern (in Mio. Euro) |
Q4/ 2015 |
Q4/ 2014 |
Veränd. in % |
12 Mon. 2015 |
12 Mon. 2014 |
Veränd. in % |
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Umsatzerlöse | 178,4 | 177,8 | 0 | 535,7 | 509,7 | 5 |
Provisionserlöse | 173,2 | 172,0 | 1 | 514,3 | 486,9 | 6 |
Erlöse aus dem Zinsgeschäft | 5,3 | 5,8 | -9 | 21,4 | 22,9 | -7 |
Sonstige Erlöse | 9,3 | 8,6 | 8 | 21,5 | 21,4 | 0 |
Gesamterlöse | 187,7 | 186,4 | 1 | 557,2 | 531,1 | 5 |
Proforma-EBIT (vor Akquisitionen) | 24,2 | 29,6 | -18 | 32,5 | 39,0 | -17 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 23,3 | 29,6 | -21 | 30,7 | 39,0 | -21 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 22,9 | 28,4 | -19 | 28,0 | 37,6 | -26 |
Konzernüberschuss | 16,1 | 21,8 | -26 | 19,8 | 29,0 | -32 |
Konzernergebnis bei einem unterstellten Erwerb von DOMCURA zum 1.1.2015 | - | - | - | 23,3 | 29,0 | -20 |
Ergebnis je Aktie (verwässert/unverwässert) in Euro | 0,15* | 0,20 | -25 | 0,18* | 0,27 | -33 |
Kunden | 858.700 | 854.900** | 0 | |||
Berater | 1.935 | 1.914** | 1 |
*) bezogen auf die durchschnittliche Anzahl der Aktien im Geschäftsjahr von 108.484.800 Aktien
**) Zum 30. September 2015